Vermieter will mich erziehen (Einliegerwohnung)

[Brad R. Bude]

Hallo liebe Foristen,

um nicht lange um den heißen Brei zu babbeln möchte ich gleich zum Kern meines Anliegens kommen.

Ich wohne mit meinem Vermieter in einem 2-Familien-Bungalow. Ich lebe allein und bin auch größtenteils außer Haus. Allein schon berufsbedingt - auch schon mal über mehrere Tage.

Mein Vermieter möchte mir vorschreiben, wie ich meine Wohnung zu lüften habe, soll heißen, ich darf Fenster nicht kippen, sondern muss sie komplett öffnen. Er nennt es Stoßlüften und legt mir immer mit selbst beschriebenen Schmierzetteln einen Zeitungsausschnitt vor meine Tür, auf dem er mir mitteilt, wann er mal wieder ein gekipptes Fenster gesehen hat usw.

Dieses Stoßlüften (gibts das eigentlich?) stellt an sich ja nicht mal ein Problem dar, nur über Nacht hab ich auch gern Fenster geöffnet, gerade im Schlafzimmer (brauch die frische Luft), auch wenns draußen regnet oder nebelig ist, ergo hohe Luftfeuchtigkeit.

Des weiteren möchte mir mein Vermieter vorschreiben, welches Reinigungsmittel ich für die Reinigung des Hausflurs (Marmor) ich zu nutzen habe, wie ich zu fegen habe, ja sogar, wie ich mich zu rasieren habe (um Verstopfungen in den Abwasserrohren zu vermeiden, so sein Argument), ja er möchte mir vorschreiben, wie ich Wäsche zu waschen habe und womit.

Er begründet es damit, dass er beispielsweise Weichspüler nicht riechen kann, wegen Bronchitis. Also im großen und ganzen meiner Auffassung nach ein ziemlich psychisch defizitärer Zeitgenosse, der als Rentner nichts anderes mit der Zeit anzufangen weiß, als mir auf die Kappe zu gehen. Ich denke, Erziehung von einem Vermieter habe ich mit 41 Jahren doch nicht mehr nötig.


So, nun meine konkrete Frage mal an die Allgemeinheit hier: Wie kann ich mich seinen Psychoalüren erwehren, ohne das es gleich in einem Krieg ausbricht? Denn ganz ehrlich, ich bin mit meiner Geduld so ziemlich am Ende der Fahnenstange angekommen. Er ist von seinen Thesen, die er mir aufdrücken will, überaus von überzeugt. Derweil ignoriere ich sein Gefasel und handhabe das eh, wie ich das für richtig erachte, zumal ich der Mieter bin und dafür auch ein Mietzins zahle.


Recht herzlichen Dank für eure konstruktiven Ratschläge

[Regenmacher]

Dieses Stoßlüften (gibts das eigentlich?) stellt an sich ja nicht mal ein Problem dar,

Klar gibt es das, ist ein gutes Mittel um Schimmel vorzubeugen:

Richtiges Lüften - Stoßlüften und Querlüften - die Feuchtigkeit muß raus, dann hat der Schimmel keine Chance!

welches Reinigungsmittel ich für die Reinigung des Hausflurs (Marmor) ich zu nutzen habe,

Auch das ist verständlich, denn Marmor kann durch Meister Proper & Co. ruiniert werden.

Derweil ignoriere ich sein Gefasel und handhabe das eh, wie ich das für richtig erachte, zumal ich der Mieter bin und dafür auch ein Mietzins zahle.

Richtig! Aber das könnte sich schnell ändern, wenn Ihr Vermieter die Karte Kündigung zieht. Bei einer Einliegerwohnung benötigt der Vermieter keinen der sonst benötigten Kündigungsgründe und kann Ihnen mit einer um 3 Monate verlängerten Frist das Mietverhältnis aufkündigen:

Mietrecht: Die Kündigung einer Einliegerwohnung

[39Anke]

Hallo,
ich fass es nicht, ich dachte nur ich hätte diese Probleme. Ich wohne ebenfalls in einer Einliegerwohnung, mit nur einer Nachbarin, die nicht die Vermieterin ist. Ich wohne noch nicht einmal 1 Jahr hier. Die Vermieterin ist auch immer dabei mich zu "erziehen", das Problem "Stoßlüften", sie wollte mir sogar verbieten Blumen in die Wohnung zu stellen, wegen der Schimmelbildung,... Boden speziell putzen, Verstopfte Abflußrohre- ich hätte etwas hinein geschmissen..., da ich ebenfalls beruflich oft Tagelang nicht zuhause bin, wäre ich schuld an einer Schimmelbildung in der Küche im letzten Jahr (wohnte gerade 3 Wochen in der Wohnung)...usw
Ich bin im Mieterschutz, habe mich aber bisher nur beraten lassen, um einen "Krieg" aus dem Weg zu gehen, merke aber, dass ich nicht wirklich zuFRIEDEN in der Wohnung lebe. Um zu ziehen ist im Moment fast unmöglich. Was ist das beste??? Doch in die Offensive zu gehen?

Hinzu kommen nun Probleme mit der Nachbarin, das Haus ist ein "Einfamilienhaus", d. h. die Nachbarin hat den Zugang zu Außenbeleuchtung, die sie schaltet wie sie das will. Abends um 17.00 Uhr gehen die Lampen an, um 23.30 aus, das ganze Haus ist Stockduster-liegt etwas abseits der Straße- Auf Ansprache, ob die das anders schalten könne, bekomme ich die Antwort: "ich will das so" und werde stehen gelassen. Hinzu kommen mit ihr diverse andere Probleme- ist den ganzen Tag zuhause, hört ständig Männer die laut wären...
Jetzt die Vermieter einzuschalten ist ja auch nicht möglich!
Hm was ist der beste Weg?
Ich mache es bisher ähnlich, so weit es geht ignorieren, (nehm eine Taschenlampe mit), kontaktiere die Vermieter so wenig wie möglich etc. aber eine Dauerhafte Lösung ist das nicht!
Gibt es eine gute Lösung?

[anitari]

Dieses Stoßlüften (gibts das eigentlich?) stellt an sich ja nicht mal ein Problem dar, nur über Nacht hab ich auch gern Fenster geöffnet, gerade im Schlafzimmer (brauch die frische Luft), auch wenns draußen regnet oder nebelig ist, ergo hohe Luftfeuchtigkeit.

Dieses Stoßlüften gibt es und ist die beste Art zu Lüften. Mit ständig angekippten Fenstern holen Sie sich, besonders im Sommer, die Luftfeuchtigkeit quasi literweise in die Wohnung. In der Beziehung hat Ihr Vermieter mit dem "Erziehen" schon recht. Allerdings, aus meiner Sicht, ist das nicht mit Zetteln getan. Das sollte man dem Mieter schon erklären. Dann, so meine Erfahrung, versteht er das auch.

So ganz sollten Sie das "Gefasel" allerdings nicht ignorieren. Siehe Antwort Regenmacher.