Mieterhöhung + Nebenkostennachzahlung

[ms_nklln]

Hallo allerseits,

folgende Situation:

Ich wohne seit 2 1/2 Jahren in meiner 3 Zimmerwohnung in Neukölln. Ich bin damals mit meiner Freundin in die Wohnung eingezogen, wohne aber mittlerweile alleine.
Vor ein paar Wochen wurde mir schriftlich mitgeteilt, dass ab November eine Mieterhöhung ansteht. Diese ist zwar nicht sehr hoch (574€ auf 595€), dennoch habe ich Widerspruch eingelegt, da das Haus in den letzten 6-8 Monaten unter diverser Reparatur-/Renovierungsarbeiten gelitten hat. Die Wände im Treppenhaus sind stark beschmutzt und die Haustür ist seit Monaten kaputt, d.h. jeder kommt ins Haus rein. Eine weitere Folge der zahlreichen Baumaßnahmen ist natürlich auch der daraus entstehende Lärm.

Die Antwort der Hausverwaltung ließ nicht lange auf sich warten. Man teilte mir mit, dass meine Gründe nicht ausreichen, da die Arbeiten ja zur Erhaltung des Hauses beitragen würden. Sobald alles abgeschlossen wäre, würde man die Schäden beseitigen und sich natürlich auch um die Tür kümmern.

Daraufhin wollte ich dies akzeptieren, bis ich vor ein paar Tagen meine Nebenkostenrechnung vom letzten Jahr erhielt. Ich wurde aufgefordert Heizkosten in Höhe von ca 260€ nachzahlen. Ich war etwas erstaunt, da die Heizung letztes Jahr nicht wirklich optimal lief, überwies dennoch die Summe, um weiteren Stress zu vermeiden. Allerdings war mir nicht bewusst, dass sich aufgrund der hohen Nachzahlung auch meine Miete ab sofort anpassen würde. Sprich wenn ich der Mieterhöhung von 21€ zustimme müsste ich insgesamt ca 640€ (ehemals 574€) zahlen, was eindeutig zuviel ist.

Wie schätzt ihr die Situation ein? Habe ich irgendwelche Chancen das zu vermeiden? Habe ich mir das Leben selber schwer gemacht, weil ich die Nachzahlung getätigt habe?

Bin für jede Hilfe dankbar!

Michael S.

[Regenmacher]

Vor ein paar Wochen wurde mir schriftlich mitgeteilt, dass ab November eine Mieterhöhung ansteht.

Ich denke, dass diese Mieterhöhung durch einen Mietspiegel oder Vergleichswohnungen begründet wurde: Mietrecht: Mieterhöhungen - Anhebung bis zur Vergleichmiete

dennoch habe ich Widerspruch eingelegt, da das Haus in den letzten 6-8 Monaten unter diverser Reparatur-/Renovierungsarbeiten gelitten hat.

Dieser Widerspruch ist nicht relevant, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Bei gravierenden Mängeln an der Mietsache, die während der Mietzeit auftreten, haben Sie als Mieter das Recht zur Mietminderung.
Wann Mietminderung erlaubt ist und worauf Sie achten sollten

Allerdings war mir nicht bewusst, dass sich aufgrund der hohen Nachzahlung auch meine Miete ab sofort anpassen würde. Sprich wenn ich der Mieterhöhung von 21€ zustimme müsste ich insgesamt ca 640€ (ehemals 574€) zahlen, was eindeutig zuviel ist.

Dazu ist der Vermieter quasi verpflichtet, die Vorauszahlungen der Betriebskosten an die Tatsachen anzugleichen. Aber die Erhöhung der Betriebskosten muss von der Kaltmiete getrennt betrachtet werden. Diese Kosten beeinflussen Sie durch Ihr Verhalten und Ihr Vermieter muss wirtschaftlich denken und kann die Betriebskosten nicht jedes Jahr vorfinanzieren.

weil ich die Nachzahlung getätigt habe?

Hätten Sie es nicht gemacht kämen Mahn- und Gerichtsgebühren noch dazu.